Doppelt gedehnter Moment
Hier kommt ein Sinnbild für Inbrunst unter widrigen Umständen. Vorne, in Marmor, wird gebetet, hinten, in Malerei, stürzt die Welt ein. (Oder aber zeigt sich dichtes Schneetreiben?)
Und alles ist in der Darstellung erstarrt. Die Abbildung hält hier keine Bewegung fest, sondern sie verdoppelt die bereits bestehende Erstarrung. Sie hatte keine Mühe, den Moment zu
finden, der ist bereits unermesslich gedehnt (nicht "unendlich", wegen der Vergänglichkeit in allem). Das Bild ist ein Anti-Schnappschuss. Die Darstellung der Figuren in der Kirche und die Darstellung dieser Darstellung in der Fotografie sind Analogien, einmal materiell, einmal immateriell. (In einer Kirche in NY, einer Insel der erstarrten inszenierten Emotion inmitten der permanent fliessenden Bewegung draussen)