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Umschlossene Zeit


Im Flugzeug, auf meinem ersten Flug, mit fast 20 erlebte ich wohl erstmals, dass es verschiedene Tempi gibt; dass die Zeit klebrig wird oder aber gasförmig, je nach den Umständen, in denen sie vergeht. Ich war in der Zeit drin und erfuhr sie als träge. Ich bewegte mich mit der Zeit, nicht durch sie hindurch. Raum und Zeit waren nicht mehr eins. Ich genoss das Träge (bei hohem Speed) und fand mich darin gut aufgehoben, es dehnte meinen Genuss, zu fliegen.

Und noch dazu brachte es mich in eine neue, ungesehene Welt – was ein weiteres unersetzliches Erlebnis ist.

An dieses Gefühl erinnere ich mich beim Anblick dieser gigantischen Seifenblase im Central Park. "Leider" bin ich draussen, ich werde ihrer nur ansichtig. Sie wird aber platzen, und dann werde ich froh sein, dass sie mich nicht umschloss.

Vielleicht erfasse ich heute die Analogie zwischen der Seifenblase und dem Fliegen deshalb, weil das Fliegen erlebbar macht, dass zur Welt ja eine Umhüllung aus Gas gehört. Es ist dann also eine erneute Variante von dem Kleinen im Grossen und dem Grossen im Kleinen.

In der Blase drin sein und ihrer zugleich ansichtig werden, also ausserhalb sein: Das ist der (gedehnte) Moment, in dem sich Kunst ereignet. Und sich den Moment in der Blase einfach vorzustellen, das ist der Moment, in dem sie, die Kunst, reflektierbar ist (etwa heute, 35 Jahre nach dem beschriebenen Momentum im Flugzeug).

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