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Welt kreieren


Die Welt sähe anders aus, würde sie nicht beschrieben. Nicht, dass sie nicht existierte, würden keine Worte über sie gemacht, aber wo sie, die Welt, im Fokus liegt, holt sie sich Bedeutung. Da wird sie uns wirklich. Wenn ich atme, bewegt sich die Welt auf und ab. Halte ich den Atem an, ist sie bereits eine andere.

Was aber verbindet dieses Bild hier mit Besagtem? Wo nicht auf den Schatten geprostet, wo nicht eben ein Bild von ihr, dieser Wirklichkeit, gemacht würde, da sähe sie anders aus, und sie wäre anders, und sie ginge gleich wieder verloren.

Dieser Blog hält nicht nur Gesehenes fest, er schafft Gesehenes geradezu, und er lässt es dann nicht wieder verschwinden.

Faszinierend die Vorstellung, dass die Welt aus den beiden Figuren ausserhalb des Bildes besteht, die das Bild auslösen und es sodann sichtbar machen, ohne aber selber Teil davon zu sein. Das Licht, die Menschen und der Raum sind da. Aber sichtbar und wirklich sind sie als Stimmung, als immaterieller Schattenwurf. Ähnlich macht es die Sprache. Sie umfasst nicht das Ganze, sondern sie legt einen Fokus auf dessen Abbild, das immer Interpretation ist. Wirklichkeit ist demnach Interpretation des Seins. Ist also nicht alles, sondern Gesehenes, Abbild, Beschriebenes.

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