Denken folgt
Man kann es auch Zufall nennen: Im richtigen Augenblick durchs Zugfenster schauen und abdrücken – und auch noch den Schuppen im Bild haben, der die Form des Mount Fuji perfekt verdoppelt, ohne ihn zu verdecken.
«Das Denken sollte vorher oder nachher stattfinden, niemals jedoch unmittelbar während dem Fotografieren.» Henri Cartier-Bresson beschrieb den Fotografen als Zen-Bogenschützen – der selber zum Ziel werden müsse, wolle er treffen. Das Denken hilft allenfalls, den Augenblick zu verpassen. Dann wäre das Meeting Berg+Schuppen verflogen, ohne im Album seinen Platz zu finden.
René Burri: „Bilder sind wie Taxis zur Hauptverkehrszeit – wenn man nicht schnell genug ist, bekommt sie immer ein anderer.“
Am Bahnsteig, vor Abfahrt, war es noch beschaulich gewesen: Das Bild des japanischen Wahrzeichens schien zu vertrösten: Reisender, der Du den Anblick bei der Durchfahrt mit 300 kmh wohl verpassen wirst, schau hin, nimm hier halt das Abbild. Denk mal.